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Mir die Sonnenbrille auf die Nase geschoben, lief ich den Hauptweg des Parkes entlang bis ich schließlich zur Liegewiese gelangt war. Kurzerhand beschloss ich mich einfach niederzulassen. Da es bereits seit Tagen heiß war und der Sommer nun auch endlich Mystik Falls erreicht zu haben schien, war es auch nicht nötig etwas unterzulegen ohne, dass mein Oberteil gleich von der Wiese durchnässt wurde. Einige Studenten, Familien, so wie andere Bewohner der Stadt hatten sich es hier gemütlich gemacht und gingen der ein oder anderen Tätigkeit nach. Trotz Sonnenbrille blendete mich der gelbe Feuerball am Himmel, weswegen ich ein Auge zukniff und so ein wenig umhersah. Ein Vater versuchte gerade seiner Tochter das Baseball spielen bei zu bringen. Schmunzelnd beobachtete ich, wie sie lustlos den Schläger zu Boden warf und der Vater enttäuscht hinterher lief. Offenbar hatte er sich mal einen Jungen gewünscht, sonst würde er wohl wissen, dass es nicht wirklich ein Mädchensport war. Mich gerade dazu entschlossen die Augen einige Momente zu schließen, schreckte ich auf, als mich jemand an der Schulte antippte. Müde blinzelte ich und hörte den Unbekannten einen mir Fremden Namen sagen. "Elena, bist Du am Schlafen oder was?" Der Mann lachte und irritiert schob ich die Brille nach oben, um etwas sehen zu können. Ich verstand nicht, was wollte er von mir und wieso nannte er mich Elena? "Entschuldigung?" Völlig irritiert bildete sich diese nachdenkliche Falte zwischen meinen Brauen. Ebenso verunsichert stellte sich der blonde Mann wieder auf und schüttelte sanft den Kopf. "Ich habe nur, ich dachte..t'schuldigung. Du siehst nur jemandem verdammt ähnlich. Ein bisschen zu..schönen Tag noch." Mich noch zwei Mal über die Schulter hinweg angesehen, verschwand der Fremde, der ein großes Fragezeichen hinterließ. Was zum Henker war denn das?? - Gerade versucht mich wieder zu entspannten, sah ich aus dem Augenwinkel eine blonde Frau, die auf mich zusteuerte. Irgendwo hatte ich sie schon mal gesehen, wohl aber eher flüchtig.





Mystic Falls. Noch nicht lange lebte ich wieder hier. An dem Ort, an dem ich meine Kindheit und Jugend verbracht hatte, an dem Ort an dem mein Bruder Henrik gestorben war. Aber in den letzten 1000 Jahren hatte sich die Welt mehrfach verändert und nichts war mehr so wie in meiner Erinnerung. Allerdings haderte ich nicht damit. Ich freute mich stets auf Veränderungen. Das Gegenteil wäre ein Leben in der Gegenwart, ein Leben, in dem alles still stehen würde. Veränderungen waren notwendig und sie machten die Ewigkeit umso interessanter, verhinderten, dass man derer überdrüssig wurde.
Meine Schritte führten mich in den Park. Aufgrund des schönen Wetters befanden sich dort recht viele Menschen, doch das war mir gleich. Ich war zwar impulsiv aber nicht unbeherrscht - daher konnte ich mich unter Menschen bewegen, ohne dass die Gefahr drohte, sie anzufallen. Mit halbem Ohr lauschte ich den Gesprächen der Wesen um mich herum. Ein Wortwechsel zog allerdings seine Aufmerksamkeit auf mich. Ein Mann und eine junge Frau sprachen kurz miteinander, er hatte sie offenbar verwechselt. Aber als ich den Blick auf die Frau richtete, blieb ich für einen Moment erschrocken stehen - sie sah aus wie Tatia! Noch eine Doppelgängerin? Ohen großartig darüber nachzudenken trat ich auf sie zu, lächelte gespielt freundlich.
"Hallo" begrüßte ich sie. "Dürfte ich mich vielleicht zu dir setzen?"





Ich versuchte die hübsche Blondine zu ignorieren, vielleicht wollte sie ja auch überhaupt nicht zu mir. Den Blick also wieder nach vorn gerichtet, zuckte mein Innerstes zusammen, als sie mich nur wenige Momente später doch ansprach. Ob sie tatsächlich in guten Absichten herkam, wusste ich nicht. Andererseits, gab es denn einen Grund ihr zu misstrauen? Auf mich machte sie einen ziemlich netten Eindruck und da ich ohnehin allein hier herumsaß, sprach auch nichts gegen ein wenig Gesellschaft. "Klar, setz Dich nur.", bot ich an und erwiderte das kleine Lächeln. Ihr blondes Haar schimmerte beinahe golden, als es ihr in der Bewegung wieder über die Schulter fiel. Sie ein wenig erwartungsvoll betrachtet, setzte ich die Sonnenbrille schließlich ganz von meinem Kopf, um sie mir an mein Shirt zu klemmen. Es war schließlich unhöflich einem Menschen nicht direkt in die Augen sehen zu können. Obwohl mir noch nicht ganz klar war, weswegen sie sich ausgerechnet zu mir setzten wollte, versuchte ich das bisher unverfängliche Gespräch weiter zu führen. "Gibt es etwas, womit ich Dir helfen kann oder..?" Sie bemerkte vielleicht meinen fragenden Ausdruck, denn wer würde sich nicht wundern von einer wildfremden Person angesprochen zu werden? Nicht immer hegten sie die Absicht neue Freundschaften zu schließen. Vielleicht war sie ja auch schlichtweg auf der Suche nach jemandem.





Ein Fan großer Worte schien die Blondine nicht zu sein, denn starrte sie plötzlich lediglich schweigend vor sich hin. Mich geräuspert, versuchte ich ihre Aufmerksamkeit zurück zu erlangen, ohne jeglichen Erfolg. Eine seltsame Gänsehaut überkam mich und irgendwas in mir riet mir, schnellstens zu verschwinden. "Ich..ich muss jetzt gehen, da sind noch so viele Sachen zu erledigen Zuhause. Es war..nett Dich zu treffen.", stammelte ich verunsichert, ehe ich aufgestanden war und davon lief. Ich wagte es nicht mich umzusehen, ich rannte bis ich schließlich wieder Zuhause war. - Was für ein schräger Tag..





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