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Nach dem ich endlich alle Möbel in meinem Haus aufgebaut hatte und alles eingeräumt hatte, wollte ich mich ein wenig umsehen. Auch wollte ich endlich mal ein wenig malen, es war viel zu lange her. Also schnappte ich mir meine Staffelei, eine Leinwand und meine Farben, schmiss alles in meinen Wagen und fuhr ein wenig umher. Nach ein paar Minuten entdeckte ich einen Park, parkte meinen Wagen, schnappte mir meine Sachen und suchte einen guten Platz an dem ich meine Kreativität ausüben konnte. Nach dem ich ein wenig herumgelaufen war fand ich an dem See einen guten Platz. Baute meine Staffelei auf, stellte die Leinwand darauf und fing an zu malen. Auch wen man mir von meinem Aussehen vielleicht nicht zutraute, doch ich liebte Kunst und Zeichnen lenkte mich immer gut ab. Es war schon eine ganze Weile her gewesen das ich mich meinem Hobby widmete.
°Es ist wirklich schon zu lange her, ich weis schon gar nicht mehr wann ich dies das letzte mal gemacht habe°
Einen Moment schloss ich meine Augen, amtete ein wenig durch und fing an zu malen. Was es genau werden würde, wusste ich zwar noch nicht, aber irgendwas auf jedenfall. Bis jetzt wurden meine Bilder immer etwas und ich hatte auch schon viele in meinem Leben verkauft. Auch wen es eben kein typisches Männerhobby war, aber ich war ja auch kein gewöhnlicher Sterblicher.

Noch immer schwirrten mir die seltsamen Begegnungen des gestrigen Tages im Kopf umher. Was war das für eine Frau und wieso starrte sie mich auf diese seltsame Weise an? Und wieso vor allem nannte man mich ständig Elena? Heute war es schon das zweite Mal, dass man mich offenbar verwechselte. Konnte es denn sein, dass mir jemand derart ähnlich sah? Zu viele Fragen und keine einzige Antwort. Meine kleine Schwester, so wie deren Babysitter konnte ich wohl kaum fragen. Sie würde das alles nicht verstehen, doch tat ich das ebenso wenig. Heute war einer der Tage, in denen ich mich furchtbar einsam fühlte und ich Mum und Dad vermisste. Ein Foto von ihnen aus der Tasche gezogen, strich ich Gedanken verloren mit dem Daumen darüber, ehe ich es wieder wegsteckte und mir eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. "Ihr wisst, dass ihr mir fehlt oder?", flüsterte ich gen Himmel und blieb in der Nähe eines Teiches stehen. Die Augen geschlossen, legte ich den Kopf in den Nacken. Ein aprubter Windstoß kam auf, als wolle der Himmel mir ein Zeichen geben. Meine Lippen formten sich zu einem stillen Lächeln, ehe ich die Augen wieder öffnete und einen Mann bemerkte. Offenbar malte er etwas. Kunst..das war eines meiner Schwächen, wenn ich an die Schule dachte. Mein Talent lag eher beim Tanzen oder anderweitigen Dingen.
Mich auf einer der Bänke niedergelassen, wandte ich den Blick wieder ab und starrte auf den ruhigen Teich. Wasser hatte eine gute Wirkung auf mich, weswegen ich oft hierher kam, wenn ich wieder zu mir finden wollte. So sehr ich versuchte das Leben zu genießen, gab es auch bei mir die trüben Tage. Und genau diese Tage waren es, an denen ich mich fragte, ob ich tatsächlich einen wahren Freund hatte, denn mein Handy blieb stumm..




Noch immer war meine Leinwand bis auf das Blaugrau des Wassers leer, ich hatte keine Inspiration. Zwar war mein Wille und meine Kreativität da, aber es fand sich einfach kein gutes Motiv. Als ich schon fast aufgegeben wollte und zusammenpacken wollte, kam ein Windstoß auf und wehte mir einen süßlichen Duft in die Nase. Ah frisches Blut, wie herrlich das doch roch, ich drehte mich leicht zur Seite um zu sehen woher dieser köstliche Duft kam und entdeckte ein junges Mädchen das auf einer Bank hinter mir saß. Ihr Blick so konnte ich er kennen war auf den Teich gehaftet, dessen kleine Wellen die sich am Ufer brachen einen wirklich beruhigende Wirkung hatten. Und nun hatte ich auch endlich ein Motiv, das junge Mädchen war perfekt auch so wie sie saß, ich konnte sie aus dem Gedächtnis zeichnen. Natürlich musste ich mir ein wenig Zeit lassen, es wäre doch sehr auffällig wen ich schon nach wenigen Minuten fertig gewesen wäre. Immerhin liefen immer mal wieder Menschen vorbei und ich wollte den nicht sofort auffallen. Auch wen ich wusste das es hier in Mystic Falls nicht mit rechten Dingen zu ging und es hier auch andere Vampire gab.
Nach einer halben Stunde war ich mit dem Bild fertig und nickte zu frieden, es war perfekt geworden. Der See mit seinem Blaugrau das ein wenig ins türkis ging, davor die Blumenwiese mit Weiden und dann das junge Mädchen, dem ich ein roséfarbenes kurzes Kleid und einem Spitzensonnenschirm in der Hand gezeichnet hatte. Ein hellblauer Himmel mit Schäfchenwolken vollendeten alles. Ich drehte mich leicht zu dem Mädchen und betrachtete es nun genau, sie schien äußerlich nicht viel älter als ich zu sein, doch ihr Blick schien traurig so als ob sie etwas belastete. Auch wen ich Menschen nicht vertraute und ihnen lieber außer zum trinken aus dem Weg ging, so wollte ich doch helfen. Vielleicht gab es ja doch noch jemanden auf dieser missratenen Welt der ehrlich war und wirklich meine Hilfe wollte. Also nahm ich das Bild von meiner Staffelei und ging auf sie zu, freundlich lächelte ich sie an und räusperte mich leicht.
"Entschuldige bitte, wen ich störe, mein Name ist Angel de´Luc und ich bin Künstler. Du hast mich zu diesem Bild inspiriert und daher würde ich dir es gern schenken"
Natürlich beobachte jede ihrer Regungen ganz genau und warte ab wie sie nun reagieren würde. Ihr Herzschlag war ruhig und ich konnte kein Eisenkraut an ihr ausmachen, also wusste sie nicht was hier in dem kleinen Städtchen vorging.

Wenn ich etwas hasste, dann war es zu viel nachdenken. Ich gehörte nicht zu den Menschen, die sich depremiert in eine Ecke verziehen wollten, im Gegenteil. Viel mehr sagte man mir nach, dass ich das Mädchen mit dem immer widerkehrenden Lächeln sei, was andere motiviert wieder aufzustehen. Und nun saß ich hier wie ein Häufchend Elend. In der Hand hielt ich erneut das Bild meiner Eltern und ich bemerkte nicht, wie der Künstler auf mich zukam. Tief in meinen Gedanken versunken, schrak ich zusammen, als mich seine Stimme aufsehen ließ. Überrascht betrachtete ich das Bild und musste unwillkührlich lächeln. "Wow, das ist wunderschön. Danke.." Seine Augen waren in einer so unnatürlichen Farbe gehalten, wie ich es bisher nie gesehen hatte. Grün, blau durchkreuzt mit ein wenig braunen Tönen. Sein Name passte zu seinem Erscheinungsbild, wie ich gestehen musste. Er glich wahrhaft einem Engel. "Amara Petrova.", stellte auch ich mich vor. Weswegen betrachtete er mich so eindringlich? Damit rechnend jeden Augenblick wieder mit falschem Namen angesprochen zu werden, deutete ich auf den Platz neben mir. "Möchten Sie sich setzen?"
Dank meiner Aufgeschlossenheit, fiel es mir leicht mit fremden Leuten ins Gespräch zu kommen. Mein Problem war, dass ich zu schnell Vertrauen fasste, versuchte immer das Gute in einem Menschen zu sehen. Dadurch wurde ich zu einer leichten Zielscheibe. Bisher blieb ich von wirklich schlimmen Verletzungen verschont, jedoch schützte mich das keineswegs. Den hübschen Künstler unauffällig von der Seite gemustert, strich ich mir verlegen das Haar hinter ein Ohr. "Ich würde auch gern so malen können, leider bin ich mit diesem Talent nicht gesegnet.", brach ich das Eis und lachte in mich hinein. "Sind sie von hier?" Über den Weg gelaufen war er mir bisher nicht, dieses Gesicht hätte sich eingeprägt..




Da ihr Herzschlag ruhig blieb merkte ich das ihr das Bild wirklich gefiel und ihre Reaktion ehrlich war. Es kam viel zu selten vor, das Menschen ehrlich waren, doch sie schien einer dieser selten zu sein. Dann vernahm ich ihren Namen und lächelte sie freundlich an.
"Es freut mich das dir mein Bild gefällt Amara. Und bitte sag du zu mir, mit sie fühle ich mich immer so alt"
Wen sie mal wüsste wie wahr diese Worte waren, doch ich wollte ihr fürs erste nichts böses. Getrunken hatte ich erst und ich wollte ja nicht gleich in den ersten Tagen hier auffallen. Ich setzte mich neben sie und merkte wie sie mich beobachtete, aber das störte mich nicht immerhin hatte ich vor wenigen Sekunden das gleiche mit ihr gemacht. Doch konnte ich mir sie viel genauer ansehen als sie das mit mir je konnte. Ihre braunen Augen waren nicht einfach nur braun, nein da waren so viele Schattierungen die ein Mensch nicht sehen konnte. Und auch ihre Haut war nicht nur einfach leicht gebräunt, es war ein Hauch von rosé auf ihren Wangen. Auch ihren braunen Haare, hatten Schattierungen und schimmerten in verschiedenen brauntönen. Dies war eine der Eigenschaften die ich als Vampir so sehr mochte. Ich konnte alles um mich herum viel tiefer wahr nehmen als Menschen.
"Ich bin sicher du hast andere Talente Amara, es wäre ja schlimm wen jeder Mensch auf der Welt ein Künstler wäre. Aber vielleicht kann ich dir es ein wenig näher bringen. Ich bin der neue Kunstlehrer an der Highschool"
Ich nahm an das sie eine meiner neunen Schülerinnen war, immerhin sah sie sehr nach Schülerin aus. Und es war selten das jemand freiwillig dieses Handwerk lernen wollte. Es gab nur noch wenige wirkliche Künstler.
"Nein ich bin nicht von hier, ich bin erst vor ein paar Tagen von New York hier her gezogen. Und du bist du hier aufgewachsen?"

Ich war froh, dass er mir das Du anbot, denn mochte ich es selbst nicht gesiezt zu werden. "Gut, ich bitte aber um das Gleiche.", entgegnete ich mit einem zarten Lächeln und beobachtete, wie die Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke brachen. Als wollten meine Eltern mir ein Zeichen geben. Aber welches? Nicht weiter darüber nachgedacht, schenkte ich Angel sofort wieder meine Aufmerksamkeit, als das Wort High School darin auftauchte. "Neuer Lehrer?" Meine Fassungslosigkeit darüber war schwer zu verbergen. Nicht, weil ich es ihm nicht zutraute, viel mehr war wohl mein Problem ihn dann nicht derart anhimmeln zu dürfen, wie ich es gerade heimlich tat. Hoffentlich bemerkte er das nicht..
"Ich meine, das klingt gut. Es wurde uns bereits angekündigt, dass man nun jemanden für den Posten gefunden hat." Wieso musste er so gut aussehen? Sein blond - braunes Haar schimmerte im Licht der Sonne und das Bedürfnis ihm darüber zu streichen, verwirrte mich. Wieso fühlte ich mich zu diesem eigentlich Fremden so hingezogen? Nun mit der Tatsache, dass er bald mein Lehrer sein würde, durfte ich das erst Recht nicht.
Meine Augen glitzerten neugierig. "New York? Da war ich bisher nie." Alles, was ich kannte waren Kleinstädte wie diese. Oder viel mehr Vororte von größeren Städten. "Ich bin in St. Cloud aufgewachsen. Vor ein paar Wochen kamen wir nach Mystic Falls, kurz nachdem..-" Ich stockte. Sollte ich ihm wirklich etwas so privates erzählen? Andererseits, was sollte er mit dieser Information schon groß anfangen können. "Meine Eltern ums Leben gekommen sind. Ich lebe mit meiner kleinen Schwester und einem Kindermädchen hier." Mein Hals wurde trocken und ich kämpfte gegen das Verlangen zu weinen an. "Wie ist es in New York?", schob ich schnell nach und wandte den Blick ab, um mir eine Träne aus dem Auge zu wischen.




Als ich erwähnte das ich der neue Kunstlehrer war, merkte ich wie erstaunt und zu gleich erschrocken sie doch war. Nun gut ich gab zu ich sah nicht gerade nach Lehrer aus und auch war ich äußerlich etwa in ihrem Alter. Dennoch war ich es und ihre Reaktion lies mich einen Moment lang schmunzeln. Ihr Herz schlug ein wenig schneller und auch ihre Wangen verfärbten sich ein paar Nuancen dunkler, was aber nur mir einem Vampir auffiel.
"Ja der bin ich auch wen es eine sehr spontane Entscheidung war. In New York lief es nicht so wie ich es mir erhofft hatte und da las ich die Stellenanzeige und nun bin ich hier. Und ich muss sagen auf den ersten Blick gefällt mir Mystic Falls doch sehr gut"
Ich merkte wie sie mich ansah und musterte, sie war eben ein Mensch und mein äußeres zog sie an. Dies war wahrlich nichts neues für mich, dennoch fand ich es immer wieder schön so angesehen zu werden. Vielleicht lag es auch daran das mich meine Mutter immer so angesehen hatte. Aber auch ich konnte nicht anders als sie weiter anzusehen, irgendetwas hatte sie an sich das neu für mich war. War es einfach nur die Tatsache das ich solche braunen Augen, auch wen ich schon sehr viele gesehen hatte, einfach vollkommen anders waren oder das sie meine Schülerin werden würde. Dann vernahm ich warum sie hier her gezogen war und sofort spürte ich das Bedürfniss sie in den Arm zu nehmen. Den ich kannte diesen Verlust nur zu gut und auch wen es schon Jahrhunderte her war, so tat es bis heute weh wen ich daran dachte.
"Das tut mir ehrlich sehr leid Amara, ich kann dir das sehr gut nach fühlen. Auch ich habe meine Eltern und meine Schwester verloren"
Nun meine Eltern waren an der Pest gestorben und dies war auch schon lange her, also war dies keine Lüge. Das meine Schwester noch am Leben war, wusste ich nicht. Einen Moment lang erfasste mich tiefe Trauer und ich strich kurz über Amara´s Hand und sie zu trösten. Doch sie lenkte schnell von diesem Traurigem Thema ab und ich lächelte sie wieder an.
"New York ist eine schöne Stadt auch wen sie meiner Meinung nach überfüllt ist. Aber wen man wie ich Kunst liebt ist sie nach Paris oder London genau die richtige Stadt. Doch ich hab nur ein paar Jahre dort gelebt, wie gesagt es ist nicht alles so gelaufen wie ich es mir erhofft hatte"
Das ich auch vor ein paar Wochen erst meine Ex mit meinem Ex besten Freund im Bett erwischt hatte, wollte ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Als ich merkte wie sie sich zur Seite drehte um eine ihrer Tränen wegzuwischen, strich ich ihr erneut über die Hand, den sie musste sich nicht schämen. Immerhin war es ein tragischer Verlust den sie erlitten hatte.
"Ich weis selber wie schwer es für dich sein muss in diesem Moment, aber ich kann nur sagen das du nicht immer die Starke sein musst. Lass dich auch mal komplett in deine Trauer fallen Amara, sonst bringt es dich irgendwann um"
Es waren wahre Worte die von mir kamen, ich selber hatte keine Trauer gezeigt bis es zu spät war und ich in einen Blutrausch fiel und ich fast ein ganzes Bordell ausgesaugt hatte.

"Mystik Falls ist ziemlich ruhig..also wer das mag ist hier richtig.", kommentierte ich seine Äußerung, versucht den Blick nicht all zu lange an ihm heften zu lassen. Das auch er mich hin und wider ansah, bemerkte ich aus dem Augenwinkel. Vermutlich war mein gezwungeres wegsehen auffälliger, als normaler Blickkontakt. Ich tat es schon wieder - zu viel Nachdenken! Bei seiner zaghaften Berührung, verkrampften sich meine Muskeln zunächst, doch kam ich nicht umhin eine gewisse Wärme zu spüren. Wieso sorgte er sich so, wir kannten uns doch gar nicht? Als er jedoch aussprach, dass auch er all seine Familie verlor, blickte ich ihn direkt an. Mitfühlend zog ich die Brauen zusammen und seufzte. "Mir tut es auch sehr leid für Dich."
Die Welt war offenbar doch grausamer, als ich mir einzureden versuchte. Wann traf ich schon mal auf jemanden, der ein solches Schicksal teilte, es teilen musste. Niemand suchte sich so etwas aus.
Sein Lächeln steckte an, weswegen ich meine Trauer Stimmung nun ganz über Bord warf. Ich war nicht der Typ für ewiges Geweine oder Mitleid's Getue. Jeder Moment war kostbar und natürlich erlaubte ich mir Minuten der Trauer, doch wollte ich meiden in ein tiefes Loch zu fallen und dort zu bleiben. "Ich bin noch nicht viel rumgekommen, werde in London noch in Paris war ich. Nicht einmal in New York.", gestand ich ihm und zuckte mit den Schultern. Der Wind kam erneut auf und eine Böhe, wehte mir vereinzelte Strähnen ins Gesicht, die ich mühsam wegstrich. Ein weiterer Moment der Schwäche hatte mich eingeholt und erneut spürte ich seine warme Hand auf meiner. Diesmal zog ich sie jedoch nicht zurück, sondern ließ ihn gewähren. Es fühlte sich zu gut an. Mich ihm wieder zugewandt, ließ ich die Tränen schließlich heraus. Mein Ausdruck blieb starr, doch die Tränen fanden ihren Weg über meine Wangen. "Es ist einfach so verdammt schwer meiner Schwester ein Vorbild zu sein, stark zu sein. Ich darf nicht ständig traurig sein vor ihr, das würde ihr nicht gut tun.." Bald würde ich ihn wieder siezen müssen, jedenfalls in der Schule. Wie schräg war das bitte? Ich schüttete meinen zukünftigen Kunstlehrer das Herz aus und genoss zu allem Übel auch noch jede Berührung, wenn sie auch nur tröstlich gemeint war.
"Glaubst Du, dass es ihnen gut geht? Ich meine, dass da noch was ist nach dem Tod außer Leere und Schwärze, die einen umhüllt?" Mein Blick von den Tränen verschleiert, versuchte ich die Fassung zurück zu erlangen.




Als ich sie das erste mal berührte war es das beste Gefühl das ich seit langem gespürt hatte. Ihr Herz schlug schneller auch wen sie sich zunächst verkrampfte, so konnte es zumindest nicht abstreiten das es ihr gut tat. Doch ich lies sie los als sie sich verkrampfte da ich nicht wollte das sie sich unwohl fühlte.
"Weist du Amara das ist schon lange her und ich komme jeden Tag besser damit klar. Auch wen es mir schwer fällt sie irgendwann loslassen zu müssen, aber sonst kann ich nicht weiter leben"
Doch als sie das Thema wechselte fühlte auch ich mich wieder besser. Ich redete nicht gern darüber auch wen es schon Jahrhunderte her war. Es war immer noch ein Thema was ich versuchte zu vermeiden, nur eben konnte ich es nicht da ich ihr zeigen wollte das sie mit diesem Gefühl nicht alleine war.
"Nun wen du noch nie dort warst solltest du es vielleicht mal machen. Einfach um von allem weg zukommen, ich bin mir sicher dein Kindermädchen wird gut auf deine kleine Schwester aufpassen. Ich hab das auch nach dem Tod meiner Eltern gemacht, ich bin viel gereist, es hilft glaub mir"
Doch dann nach meinen Worten das sie nicht immer stark sein musste, weinte sie nun auch wen ihr Ausdruck starr blieb, so spürte ich das es ihr gut tat. Und ich konnte einfach nicht anders als sie in den Arm zu nehmen und ihr über den Rücken zu streichen.
"Ich weis es ist schwer, doch du musst auch mal an dich denken. Es ist vielleicht ein wenig egoistisch, aber du musst auch auf dich achten nicht das es dir am Ende schlechter geht. Ich denke ja, da ist noch irgendwas, was auf uns nach dem Tod wartet. Meiner Meinung nach ist es einer riesiger schöner Garten, wo alle auf uns warten"
Ja so dachte ich wirklich, ich war damals streng gläubisch aufgezogen worden, auch wen ich dies nun nicht mehr war. Aber die Vorstellung das meine Familie an so einem Ort war, half mir, auch wen es nicht sicher war ob ich sie je wieder sehen würde.
"Geht es dir nun ein wenig besser Amara, ich hoffe ich konnte dir mit meinen Worten ein wenig Trost spenden"
Freundlich lächelte ich sie an, löste mich ein wenig von ihr und strich über ihre Tränenverlaufnen Wangen.

Auch wenn wir uns erst wenige Minuten kannten, so war nicht schwer zu beurteilen, dass er ein starker Mann zu sein schien. Seine Züge wirkten hart und zugleich waren sie von einer solch weichen Seite geprägt, dass es kaum möglich war. Seine Aussage, dass er inzwischen besser klar kam, spendete mir Trost. Vielleicht würde auch ich bald ein wenig nüchterner darauf zurücksehen können, ohne diesen unerträglichen Schmerz in mir. Sie würden mir immer fehlen, keine Frage, allerdings hoffte ich es ein wenig mehr überwinden zu können. Doch was verlangte ich nach drei Monaten schon von mir? Immerhin schaffte ich es einen einigermaßen normalen Alltag hinter mich zu bringen und ging zur High School.
Die Mundwinkel kaum sichtbar angehoben, blickte ich auf meine Hände, die ich in den Schoß gelegt hatte. "Ja, ich würde gerne mal ein wenig reisen.", meine Stimme nicht mehr als ein verzweifeltes Flüstern. Aber Lesley würde ich nicht einfach Zuhause lassen können, obgleich ich Mia vertraute, das schlechte Gewissen wäre zu groß. Sie brauchte mich jeden Tag, auch wenn sie die tapfere spielte. Bei dem Gedanken daran, holte mich die Trauer noch stärker ein. Sie war mir so viel ähnlicher, als ich gedacht hatte. Seine starken Arme zogen mich unerwartet an sich und zum ersten Mal in diesen drei Monaten, fühlte ich mich wieder geborgen. Meine Hand an seinen Oberarm gelegt, schloss ich für einen Augenblick die Augen und ließ die Tränen fließen. Sein männlicher Duft, lenkte mich von dem Schmerz ab und allmählich ging es mir besser. Wie gern hätte ich so verweilt, doch was würde das für ein Licht auf mich werfen? Ich war nicht das Mädchen, welches sich einfach wildfremden Männern in die Arme warf. Mich wieder aufgerichtet, spürte ich seine Finger auf meinen Wangen, die mir die Reste der Tränen wegwischten. Mein Herz raste und schweigend betrachtete ich ihn einfach. Ein dankbares Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Ich weiß gar nicht, wie ich Dir danken soll. Es geht mir wirklich besser." Die Vorstellung des schönen Gartens, gab mir genau die Illusion, die ich brauchte. Ganz egal, ob ein Funken Wahrheit dahinter steckte, allein die Tatsache, dass er es aussprach, hatte mir geholfen.
Durch einen Zufall sah ich auf die Uhr, die mich aufschreckend nach oben schießen ließ. "Lesley, ich muss gehen!", platzte es aus mir heraus und noch einmal atmete ich tief durch. "Wir werden uns dann wohl in der Schule sehen, schätze ich." Noch einmal verlegen gelächelt, vergrub ich die Hände in den Jackentaschen. Was für eine Schande, wieso konnte dieser Mann nicht einfach mein Nachbar sein oder ein normaler Bürger von Mystik Falls, wieso ausgerechnet mein Lehrer? Er wäre wohl das Bild eines Mannes, welches ich mir immer wünschte. Ich durfte ihn nicht anhimmeln. Mich innerlich ermahnt, wippte ich ein wenig mit dem Oberkörper nach vorn und deutete vor mich. "Also, dann.." Bevor ich jedoch völlig verschwand, drehte ich mich im Gehen noch einmal um. "Angel?" Ein letztes Mal musste ich ihn umarmen. - So stand ich kurzerhand wieder vor ihm und schloss ihn in die Arme. Der betörende Duft umhüllte, ja benebelte mich beinahe, sodass ich schnell wieder zurückwich. "Danke."




Als sie so in meinen Armen lag, hörte ich ihren schnellen Herzschlag und auch spürte ich wie ihr Blut durch den Körper floss. Sie roch so süß und das gepaart mit ihrer Trauer war einfach fast unwiderstehlich. Es wäre ein leichtes für mich gewesen jetzt einfach zu zubeisen, doch ich konnte widerstehen auch wen es schwer war. Und schon nach ein paar Sekunden war es vorbei und sie löste sich von mir und so war meine Chance auf frisches Blut von ihr, fürs erste vergangen. Doch ich würde wieder die Gelegenheit bekommen da war ich mir sehr sicher. Und ich würde sie das nächste mal wahrnehmen, den ihr Blut roch unwiederstehlich gut. Bei ihren Worten lächelte ich sie wieder an, den ihr lächeln steckte einfach an. Nach der Trennung von meiner Ex dachte ich das ich einen Menschen nie wieder so an mich ranlassen würde. Aber bei ihr war das einfach anders, sie war anders, ihr Schicksal war das gleiche wie meines auch wen die Arten so unterschiedlich waren, wie es nur ging. Und sicherlich kannte sie die Pest nur aus Geschichtsbüchern, doch ich kannte sie haut nah.
"Ich hab dir gern geholfen Amara, da ich ja selber weis wie schwer es ist jemanden zu finden, dem das gleiche passiert ist. Die meisten haben keine Ahnung wie es ist die Eltern zu verlieren. Es freut mich wirklich das er dir besser geht, es ist immer gut wen man jemanden zum reden hat. Und auch wen ich dann dein Lehrer bin, wen du mal wieder jemanden brauchst kannst du immer zu mir kommen."
Ja das konnte sie, den mir war es herzlich egal das sie meine Schülerin war. Mir war das immer egal gewesen, den ich war nie lange genug in einer Stadt um wirklich ärger zu bekommen. Aber ich würde mich auch zurück halten, nur wen sie reden wollte würde ich da sein Doch als ich noch etwas sagen wollte, sagte sie einen Namen ich vermutete den Namen ihrer Schwester. Da wollte ich sie natürlich nicht länger aufhalten. Sie stand auf und wieder war da ihr süßes Lächeln, das ich sicherlich die nächsten Stunden sicherlich nicht vergessen würde. Als ich ihre Worte zum Abschied hörte, merkte ich auch ihr zögern und ehe ich etwas sagen konnte umarte sie mich schon und wieder stieg mir ihr süßer Duft in die Nase, ihr Blut machte mich wirklich ganz benebelt. Ich musste mich stark zurück halten um nicht doch noch zu beisen und es kostete mich viel Kraft es nicht zu tun.
"Ja Amara wir sehen uns sicherlich in der Schule."
Als ich mich gerade zu gehen wenden wollte, kam mir eine Idee, vielleicht konnte ich sie ja nach Hause begleiten. Ich wollte sie besser kennen lernen, auch wen sie meine Schülerin sein würde, und so viel jünger war wie ich. Dennoch wollte ich es so sehr, aber vielleicht war das auch einfach ihr Blut das mich zu einer solchen tat bewegte. Und dem kosten dieses süßlichen Blutes zu wiederstehen war so schwer, aber alles in mir schrie sie zu begleiten um vielleicht doch noch einen Schluck davon nehmen zu können.
"Amara wen du magst kann ich dich gern nach hause begleiten"


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