------- Highschool

Ich lief die ganze zeit schweigend neben ihr, es tat mir irgendwie leid sie gebissen zu haben. Doch konnte ich einfach nicht widerstehen, bei meiner Ex hatte ich das nie getan. Ihr Blut hatte mich nie so angezogen, im Grunde wusste ich gar nicht mehr warum ich mit ihr zusammen war. Bis jetzt hatte ich nie Glück gehabt mit den Frauen, und dann tauchte Amara aus dem nichts auf und ich konnte ihrem Blut nicht widerstehen. Ich musste etwas dagegen tun und das schnell.

Noch stand auch die Frage im Raum wie alt ich war, im Grunde war es leichter gesagt als getan zu beantworten. Natürlich war ich 24, äußerlich, doch war ich viel älter doch das konnte ich ihr nicht einfach sagen. Also musste ich sie erst mal ein wenig belügen was ich nicht gerne tat.
"Ich bin 24 Amara, auch wen ich weis das man eine Dame nicht nach dem Alter frägt. Dennoch würde ich gern wissen in welchem zarten Alter du bist"
Natürlich konnte sie es ablehnen mir die Frage zu beantworten und ich konnte immer noch in ihre Schulakte sehen. Doch wollte ich es lieber von ihr hören, sie war sicherlich nicht viel älter wie ich, ein wenig jünger sonst konnte sie keine Schülerin sein. Und ich war auch froh das ich sie nach dem biss manipulieren konnte, sie trug kein Eisenkraut an ihrem Körper. Nun das würde ich ändern, den ich wollte wen ich sie biss, dass nur tun wen sie es auch wollte. Irgendwo hatte ich noch die Kette ich ich damals meiner Schwester schenken wollte aber nie dazugekommen war. Amara würde sie stehen und sie würde sich sicherlich darüber freuen.
Dann waren wir beim Mystic Grill angekommen und da es noch warm war, entschied ich das wir draußen sitzen konnten. Ich lächelte sie freundlich an und zog den Stuhl zurück damit sie sich setzen konnte.
"Bitte Miss Amara"
Ja ich war wirklich gut erzogen und ich konnte es auch nicht einfach so ablegen, wen es dennoch Momente gab in denen ich gar kein Gentlemen war. Als sie sich gesetzt hatte, setzte ich mich gegenüber von ihr und konnte nicht aufhören sie an zusehen. Sie war einfach nur schön, und schon wider hatte ich das verlangen ihr Blut zu kosten.

Angel wirkte den ganzen Weg lang über nachdenklich, wie ich seinen Blick deutete. Stille umgab uns und die natürlichen Geräusche der Umgebung. Ich mochte Mystik Falls, es hatte etwas urisches, mystisches an sich. Innerlich lachte ich, denn welche Beschreibung passte besser zu dem Namen MYSTIK Falls. Zwar konnte ich nicht beschreiben woran das lag, doch war hier etwas in der Luft, was mir schon so manchen Abend eine Gänsehaut beschert hatte. Ob das positiv auszulegen war, wusste ich nicht so recht. Aus dem Nichts beantwortete er meine Frage, auf die ich ehrlich gesagt keine Antwort mehr erwartet hatte. 24, ja das passte wahrlich. Ich lag also nicht ganz daneben mit meiner Schätzung. Ihm zugelächelt, strich ich mein Haar ein wenig beiseite, da der Wind sich mal wieder daran zu schaffen machte. "Ich bin 17, werde aber 18 dieses Jahr. Es ist mein letztes Jahr, wie Du weißt.." Danach würde ich mir für ein College entscheiden müssen. Durch das Chaos in meinem Leben, wusste ich allerdings noch nicht einmal, was genau ich studieren wollte.

Uns einer Sitzgruppe vor dem Grill genähert, zog Angel ganz der Gentleman meinen Stuhl zurück, auf welchem ich dankend platznahm. Ihm ein warmes Lächeln geschenkt, beobachtete ich, wie auch er sich mir gegenüber setzte. Bei dem Kellner erst einmal zwei Drinks bestellt, legte ich meine Hände auf dem Tisch ab und betrachtete den Mann, der von nun an mein Lehrer war. Ich konnte einfach nicht ablegen daran zu denken, denn musste ich zugeben..es hatte seinen Reiz. Zumal wohl viele Mädchen meines Alters ein Auge auf ihn warfen. "Also gut, Angel. Erzähl mir noch was über Dich..was reizt Dich an dem Beruf ein Lehrer zu sein?" Gespannt verzog sich mein Mund zu einem lächeln, ehe man uns die Drinks brachte und ich einen Schluck nahm. Die Hitze heute war kaum erträglich..

Ehe wir am Grill ankamen, war Amara auch sehr still, nun das lag vielleicht daran das sie viel durchgemacht hatte. Aber vielleicht auch einfach nur daran das sie einfach über Dinge nach dachte. Als sie mir dann sagte wie alt sie war, lächelte ich ein wenig. Da hatte ich ja gar nicht so falsch gelegen und ja es war ihr letztes Jahr an der Highschool das wusste ich. Und wen ich daran dachte machte es mir irgendwie traurig, ein Jahr mit ihr war für mich zu wenig. In dem einen Jahr konnte ich ihr niemals alles über mich sagen, nicht ein mal das ich ein Vampir war. Nein das würde sie verschrecken, das konnte ich an ihren Augen sehen, so wie sie sich hier umsah.
"17 ist ein wunderschönes Alter, so jung, das wäre ich auch gerne noch einmal. Mit 17 hatte ich die wunderbarsten Jahre meines Lebens"
Doch ich merkte das ich abschweifte und nicht mehr dazu sagen konnte. Den wie sollte ich ihr sagen das ich mit 17 an den englischen Hof kam und dort einer der angesehensten Maler war. Nein das konnte ich ihr nie erzählen und auch andere Dinge konnte ich ihr nie sagen.

Als wir uns gesetzt hatten, kam ein Kellner und wir bestellten beide etwas zu trinken. Ich einen Scotch den er verringte des Durst nach Blut ein wenig und so trank ich ausschließlich Scotch. Dann sah ich sie wieder an, aber auch sie mich, ihre Augen hielten mich erneut gefangen und als der Wind ihren Geruch zu mir wehte musste ich mich stark konzentrieren, damit sie nicht meine schwarzen Augen zu Gesicht bekam. Ich lehnte mich zurück den ich brauchte so viel Abstand wie ich bekommen konnte. Meine Hände lagen in meinem Schoß und dann hörte ich ihre Frage. Für mich war sie schwer zu beantworten, den ich musste so vieles weglassen und es anders erzählen damit es sich für sie normal anhörte.
"Du willst wirklich etwas über mich wissen. Nun gut lass mal sehen, Kunst mochte ich schon immer, was wohl daran auch lag das ich aus London komme. Ich habe Kunst studiert und in sehr jungen Jahren Lehrer geworden, nennen wir es Glück warum ich das schon sehr jung wurde. Dann war ich einige Zeit in Paris und vor zwei Jahren zog ich nach New York, wurde dort Dozent an der New York City Universaty, lernte dort eine Frau kennen, aber es kam alles anders. Sie hat mich vor ein paar Wochen mit meinem besten Freund betrogen und naja jetzt bin ich hier. So das wars mein Leben in der Kurzfassung"

Wen sie mal wüsste, wie kurz diese Geschichte wirklich war. Doch musste ich es so kurz gestalten, ich konnte ich nicht sagen das ich auch mal Arzt war, den das wäre schwer zu erklären, war ich doch für sie erst 24. So vieles aus meinem Leben wusste sie trotz meiner Erzählung nicht und es würde wohl auch so bleiben. Ich mochte Amara so viel stand fest, doch nach dem was sie durch gemacht hatte, wollte ich sie nicht noch damit schocken das es Vampire und noch andere Wesen auf der Welt gab.
"Kunst hat mir immer diese Gefühl gegeben das mich die Bilder niemals belügen können. Bilder sind ehrlich, sie sind das was der Künstler aus ihnen gemacht hat, nicht mehr und nicht weniger. Ich denke das reizt mich daran Lehrer zu sein, dieses Gefühl auch den Schülern vermitteln zu wollen"
Beantwortete ich ihr noch ihre letzte Frage, den ich wollte ja nicht unhöfflich sein und es lenkte mich auch einen Moment von ihrem Geruch ab, der wirklich sehr betörend war. Doch der Scotch half nicht so wie er es üblich tat und so musste ich mir noch einen bestellen auch wen ich das fragende Gesicht von Amara sah.

Beinahe ein wenig melanchonisch reagierte Angel auf die Tatsache meines Alters, woraufhin ich den Kopf ein wenig zur Seite neigte und an meinem Glas nippte. Ihn neugierig gemustert, verzog ich das Gesicht ein wenig fragend. "Wieso redest Du so, als sei das bei Dir ewig her?" Ein leises Lachen entfuhr mir und kopfschüttelnd legte ich beide Hände um das gekühlte Glas. Es fühlte sich an, als würden die Temperaturen erneut steigen und im Augenblick wünschte ich mir nichts sehnlicher als ein wenig Erfrischung. Da dieser attraktive Mann jedoch gegenüber saß, gelang es mir nur sehr schwer abzukühlen. Ich musste zugeben, dass er es allein mit seinem Lächeln schaffte mich aus dem Konzept zu bringen. War ich so verzweifelt, dass ich mich gleich auf das erst beste, männliche Wesen stürzte, welches mir Aufmerksamkeit schenkte oder übersah ich einfach all die anderen und suchte nach dem Besonderen? Wenn ich so zurück dachte, konnte ich mich vor Angeboten nicht retten, doch hatte ich diese stets abgelehnt. Nun saß ich jedoch hier mit einem Prachtstück, dessen Anwesenheit mich ins Schwitzen brachte.

Irritiert darüber, was für einen harten Drink er bereits am Nachmittag zu sich nahm, war ich schon. Aus Höflichkeit stellte ich jedoch keine Fragen. Stattdessen lauschte ich seiner Lebensgeschichte, die mich zutiefst beeindruckte. Gebannt hing ich an seinen Lippen und saugte jede Information in mir auf. Als er zu dem Teil mit seiner Ex Freundin kam, seufzte ich mitleidig und zog den Mund ein wenig nachdenklich zur Seite. "Es ist furchtbar wie untreu die Menschen geworden sind. Damals war alles viel romantischer, der Mann hat sich um eine Frau noch bemüht und die Frauen hätten nie daran gedacht ihren Mann zu betrügen. Manchmal habe ich das Gefühl im falschen Jahrhundert geboren zu sein.", teilte ich ihm meine Gedanken mit und rührte mit dem Strohhals in meinem Wasserglas. Flüchtig gelächelt, schüttelte ich den Kopf kaum merklich. Ich wollte keine depremierenden Themen vertiefen, nicht schon wieder. Die Art wie er über Kunst sprach, berührte mich tief im Inneren. Für einen Augenblick sah ich in einfach nur an, ohne mich zu rühren. Nur langsam legte sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich nickte. "Genau so ist es auch. In der Kunst kann man Frieden fnden, abschließen oder sich verlieren." Es gab durchaus auch Künstler, die irre wurden, weil sie sich nur in einer so falschen Welt aufhielten, die Realität vergaßen. Angel war da jedoch anders. Er mochte Dinge verarbeiten, allerdings wollte er wohl mehr die Magie dieses Handwerks weitergeben.

Das er innerhalb weniger Minuten bereits den zweiten Scotch bestellte, gab mir nun doch zu denken. Ob er ein Alkohol Problem hatte? Meinem Gesichtsausdruck war wohl anzusehen, dass ich es seltsam fand, weswegen ich eilig zur Seite sah und versuchte mich auf die umherlaufenden Menschen zu konzentrieren, während die Bäume eine angenehme Brise herüberwehten. Die Augen geschlossen, nahm ich diese tief in mir auf. "Es ist wirklich warm heute..", versuchte ich abzulenken und sah zu Angel zurück, der auch noch in der Sonne sitzen musste. Gerade noch von seinen Augen abgelenkt, entdeckte ich einen auffälligen Ring an seinem Finger und ohne darüber nachzudenken, zog ich seine Hand ein wenig zu mir heran. Seinen Finger angehoben, betrachtete ich den Ring eingehend. "Wow, der sieht antik aus, hat er eine größere Bedeutung?"

Als ich hörte was sie wegen dem Alter sagte musste ich einen Moment schmunzeln. Sie hatte ja keine Ahnung wie lange es bei mir wirklich her war, doch es kam mir noch länger her als es wirklich her war. Ja es war wirklich warm heute, doch mich störte die Temperaturen schon lange nicht mehr. Einer der guten Vorteile ein Vampir zu sein.
"Naja weist du mir kommt es einfach ewig lange her. So viel wie ich schon durchgemacht hab, da komme ich mir wohl älter vor als ich bin"
Selbst aus dieser Entfernung konnte ich ihren erhöhten Herzschlag vernehmen und es machte das ganze nur noch schwerer für mich ihr zu Widerstehen. Ihr Duft war einfach so verlockend, doch wir waren in der Öffentlichkeit und es war nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung mehr als nur einen Menschen manipulieren zu müssen. Also musste ich mich zügeln, aber auch ihr Blick lies mich nicht los als ich meinen zweiten Scotch trank. Bei ihren weitern Worten nickte ich erst, doch dann wurde ich hellhörig.

"Deine Vorstellung von früher ist wirklich nett, doch ich habe mich nicht nur mit der Kunst beschäftigt sondern auch mit der Geschichte. Und ich denke das es schon damals so war, Männer haben ihre Frauen betrogen und auch umgekehrt. Glaub mir Amara, schon damals war nicht alles so wie es in den Büchern steht oder es Hollywoodfilme einen glauben machen möchten. Ich wollte in diesen Zeit nicht geboren worden sein, stell dir nur vor, kein fliesendes Wasser, kein Strom, Krankheiten die nicht geheilt werden konnten. Nein das ist wirklich keine Zeit in der so eine wunderschöne junge Frau wie du aufwachsen sollte"
Und dennoch auch wenn meine Worte hart waren, ein paar gute Dinge gab es damals. Wen es sie damals schon gegeben hätte, hätte ich ihr den Hof gemacht und sie erobert. Sie konnte ich mir gut in einem pompösen Ballkleid vorstellen, eine Adlige junge Dame am englischen oder franziösichen Hof. Ja da hätte sie gut hinein gepasst, aber dennoch hatte sie keinerlei Vorstellung das es auch damals nicht immer alles schön war.
"Dennoch ist die Kunst aus dieser Zeit die beste die ich kenne, damals wurden Künstler noch verehrt. Nicht so wie heute wo man ihnen kaum Beachtung schenkt, was meiner Meinung nach sehr schade ist. Den auch heute gibt es noch Künstler die es mit Leib und Seele sind. Ich bin so einer, wen ich für etwas Feuer gefangen habe, bleibe ich dabei"

Gott warum musste Amara auch so verdammt gut aussehen und dann noch ihr betörender Duft. Für was wollte man mich hier bitte den bestrafen, den ja das war es im Moment für mich eine Strafe. Ich konnte ihr nicht widerstehen und so wollte ich mir gerade einen dritten Scotch bestellen, als sie einfach meine Hand nahm und zu sich zog. Sie begang damit einen Fehler, den ich konnte mich kaum noch beherrschen. Was war nur los mit mir, warum löste nur solchen Hunger nach ihrem Blut in mir aus? Ich musste mich wirklich stark konzentieren um nicht sofort meine Zähne in ihren Hals zu rammen.
"Es ist ein Familienerbstück, der ist schon seit dem 16. Jahrhundert in meiner Familie. Es wäre sehr schlimm für mich ihn zu verlieren, den er bedeutet mir sehr viel. Der Ring ist das einzigste was ich von meiner Familie noch habe"
Nun es war nicht ganz die Wahrheit, aber ich konnte ihr ja schlecht sagen, dass ich den Ring brauchte um überhaupt ans Tageslicht zu können. Und ja wen ihn verlieren würde, wäre das ganze nicht mehr so angenehm für mich. Angelique hatte ihn damals verzaubern lassen, aber eine Sache stimmte, es war ein Ring meiner Familie.

Verständnisvoll lächelte ich und schob das Glas ein wenig im Kreis herum. "Ja, wahrscheinlich. Manchmal komme ich mir auch vor, als sei ich eine gestandene Frau, die bereits ein Kind hat und ihre ganze Familie verloren." Ein wenig bitter diese Gedanken, doch waren sie einfach die Wahrheit. Es war wirklich kein Wunder nach den letzten Monaten, doch wollte ich mich trotz den Ereignissen nicht in einen deprimierten, einsamen Teenager verwandeln. Ich musste das Leben so hinnehmen, wie es nun war und inzwischen waren wir alle ein ziemlich gutes Team. Mia war bereits fester Teil unserer eingeschworenen Gemeinschaft und ich wollte sie nicht mehr missen.

Ein wenig überrascht über sein Abraten der alten Zeit, hob ich den Kopf ein wenig an und stützte meine Hände unter das Kinn, als sei mein Kopf zu schwer, um ihn allein zu halten. Er schien sich wirklich gut damit beschäftigt zu haben, wenn auch ein paar Dinge offensichtlich waren, so wie das mangelnde Heilen von Krankheiten. "Es war auch eher so dahin gesagt..", gestand ich daraufhin leise und wandte den Blick beinahe ein wenig beschämt ab. Woher sollte ich ahnen, dass er auch auf diesem Gebiet ein Experte zu sein schien? Vielleicht wünschte ich mich ja auch nur weg, weil ich eine heile Welt wollte, wie die in den Filmen. Die Realität sah natürlich auch damals nicht so viel rosiger aus. Manchmal fragte ich mich, ob Männer und Frauen überhaupt füreinander geschaffen waren. "Das glaube ich auch, die Kunst wurde damals sehr viel ernster genommen. Es ist eine Schande, dass man sie nicht mehr würdigt, nur weil jeder zweite Spinner sich Künstler nennt." Mein Glas schließlich leer getrunken, schob ich es beiseite. Während Angel nun schon sein zweites Glas geleert hatte, hielt ich mich an meinem ziemlich lange auf.

Ihm einen neugierigen Blick zugeworfen, als ich den Ring betrachtete, ließ ich seine Hand langsam wieder sinken und schmunzelte. Ich wusste nicht weswegen, doch konnte ich mir ihn gerade ziemlich genau im 16. Jahrhundert vorstellen. "Der ist wunderschön, er steht Dir." Nicht nur, dass es eine Erinnerung für ihn zu sein schien, ich wurde das Gefühl nicht los, dass dahinter eine noch viel bedeutsamere Geschichte steckte. Da ich allerdings versuchte nicht all zu neugierig zu sein, versuchte ich keine weiteren Fragen dazu zu stellen.

Das Klingeln meines Handys hielt mich davon ab ein neues Thema anzufangen. "Entschuldige." sagte ich, ehe ich mich erhob und ein wenig vom Tisch entfernte. Nicht, dass ich Geheimnisse hatte, doch wollte ich nicht unhöflich erscheinen. Die Stimme von Mia drang aufgeregt an mein Ohr und überfordert hielt ich mir den Kopf. "Warte, was? Ich verstehe Dich nicht, jetzt beruhig Dich doch erstmal. Mia..ich verstehe so kein Wort..hörst du? MIA!", rief ich und hatte keinerlei Kontrolle mehr über meine Stimme. Irgend etwas stimmte nicht. "Ich komme jetzt vorbei, bleibt wo ihr seid!", forderte ich und legte auf. Hastig ging ich zurück zu Angel an den Tisch, mir meine Tasche geschnappt. "Ich muss los..es ist irgendwas los, Lesley und Mia scheinen Probleme zu haben..ich.." Völlig aufgelöst, lief ich auf und ab und versuchte keinen Kollaps zu bekommen.

"Nun es sieht wohl so aus als hätten wir beide schon für unser junges Alter viel durch gemacht. Manchmal bringt das Schicksal eben zwei verletzte Seelen zueinander"
Doch war es bei mir schon so viel länger her und die Pest konnte damals niemand heilen. Selbst heut zu Tage, wäre es nicht gerade einfach, dass hatte ich in meinem Medizinstudium gelernt. Ein paar Mal hatte ich es schon studiert, doch die Pest und noch andere Krankheiten waren selbst heut schwer zu heilen.

"Aber Amara als Adlige hättest du in diese Zeit gut gepasst"
Sagte ich noch abschließend, den ja als solche hätte ich sie mir gut vorstellen können. Wie gerne hätte ich ihr die Wahrheit gesagt, wie sehr ich damals geschätzt wurde als Künstler. Doch ich konnte es nicht und es tat mir das erste mal weh einer Frau nicht die Wahrheit sagen zu können.
"Nun ich habe sehr viel darüber gelesen und ja es ist eine Schande wie sehr sich das Bild von Künstler in den letzten Jahrhunderten geändert hat. Man muss sich nur vorstellen, damals wurden sie gefeiert wie heut zu Tage Stars. Das wäre der einzigeste Grund für mich in einer solchen Zeit zu leben."
Als sie meinen Ring weiterhin begutachtete, bestellte ich nun doch mein drittes Glas Scotch. Ohne Amara´s Bemerken hatte ich den Kellern manipuliert, damit er keine Fragen stellte. Ich wollte gerade etwas sagen als ihr Handy klingelte und sie ein paar Schritte weg ging.

Natürlich verstand ich jedes Wort und ehe sie zurück kam, legte ich ein paar Scheine auf den Tisch. Sie kam zurück und sagte mir das was ich schon gehört hatte, es musste etwas schlimmes passiert sein. Amara wahr vollkommen fertig, ihr Herz schlug unglaublich schnell, ebenso ging ihr Atem schneller. Diesmal würde ich sie begleiten ob sie es wollte oder nicht, ich wollte sie nicht alleine lassen. Wer wusste schon was sie erwartete, da wollte ich lieber bei ihr sein. Ich fragte sie erst gar nicht ob ich mit kommen sollte, nein ich manipulierte sie gleich. Tief sah ich in ihre Augen und sprach meine Worte mit sehr viel Bedacht.
"Amara ich werde dich begleiten, ich kann dir helfen egal was geschehen ist. Vertrau mir"
Nach meinen Worten schien sie ruhiger zu werden und ich strich sanft über ihren Rücken, damit sie sich ganz beruhigte. Denn sie würde eine kühlen Kopf brauchen und nichts falsches Entscheiden.
"Lass uns gehen, ich bin mir sicher es wird alles wieder gut werden Amara. Ich bin bei dir, du kannst mir vertrauen"