Nach dem ich Angelique in Versaille antraf und ihrem Leben ein Ende bereitet hatte, fühlte ich mich endlich frei. Ich hatte ihr es nie verziehen das sie mich zu dem gemacht hatte was ich nun war ein Vampir. Nein ich wollte das nie, so sein wie ich jetzt war. Dennoch hatte ich mich nun mit der Zeit damit angefreundet und akzeptierte es langsam. Nun wollte ich es ein wenig feiern das ich mich von meiner Schöpferin befreit hatte. Und so suchte ich das Le Belle de Jour auf, ein Edelbordell für Vampire, dort konnte man ungestört seinen Blutdurst stillen. Aber es gab auch zwei Regeln, ich konnte mich damit abfinden, fange nie eine Schlägerei an und töte nicht deine Blutquellen. Nun gut es schien zu funktionieren, ich betrat das Haus und schaute mich um. Nach ein paar Sekunden entdeckte ich ein junges blondes Mädchen, sie erinnerte mich an meine Schöpferin und da ich Angelique´s Blut nicht trinken konnte, würde nun das Mädchen herhalten müssen. Doch einfach so kam ich nicht an sie heran, ich musste es einem der Angestellten sagen das ich sie wollte. Man sagte mich jedoch das Bellé erst in einer Stunde verfügbar sei. Da ich nun warten musste, ging ich an die Bar setzte mich und bestellte mir einen Scotch.
"Auf die Freiheit"
Murmelte ich leise zu mir, trank einen Schluck, stand auf ging zu einem der Sessel und setzte mich. Dann lehnte ich mich zurück und genoss es frei zu sein. Natürlich kamen ein paar Mädchen zu mir doch ich winkte ab, den ich wollte heute Abend nur dieses eine blonde Mädchen haben.

Wir schrieben das Jahr 1645 und der letzte Hinweis, den sie aufgeschnappt hatte, hatte besagt, dass sich Katerina Petrova, oder Katherine Pierce, sie schien ihren Namen geändert zu haben, in Paris befand. Paris war von je her eine schöne Stadt, auch wenn sie, wie alle Hauptstädte, stank wie sonst was, was durchaus unangenehm werden konnte, besonders wenn man besser roch als Menschen.

Die Frage war nur, wo sie steckte, denn Paris war groß. Außerdem bestand nach wie vor die Möglichkeit, dass sie schon längst wieder weg war. Seit 130 Jahren suchte sie schon nach ihrer Mutter und seit 130 Jahren hatte sie es nie geschafft sie auch nur von Weitem zu sehen. Nadia selbst war nun schon um die 155 Jahre, was nicht alt klang, denn es gab noch ältere Vampire als sie, wenn auch nicht viele. Und doch hatte sie damit schon einen gewissen Vorteil, denn je älter sie wurde, desto stärker wurde sie auch gegenüber jüngeren Vampiren, was sehr zu ihrem Vorteil war. Die Zeiten waren nämlich durchaus gefährlich.

Sie hatte nun schon zwei Tage in Paris nach Katherines Verbleib geforscht, aber nichts herausgefunden, was sie depremierte, wenn gleich sie aber trotzdem nicht ihren Willen und ihre Entschlossenheit verlor.

Nadia überlegte, wo sich Katherine aufhalten konnte oder eher könnte, denn sie wusste, dass sie es gerne luxuriöser mochte und da sie schon einige Orte aufgesucht hatte, blieben ihr nicht mehr allzuviele Optionen, weshalb sie sich entschloss das Le Belle de Jour aufzusuchen, ein Ort an dem es leicht war Spaß und Blut zu bekommen.

Kurze Zeit später betrat sie eben diesen Ort. Sie hatte gehört, dass sich dort öfter mehrere Vampire aufhielten, aber das störte sie nicht. Nadia konnte ziemlich skrupellos werden, was sie wohl von ihrer Mutter geerbt hatte. Sie hatte ein klares Ziel vor Augen und um dieses Ziel zu erreichen war sie bereit alles dafür zu tun. Egal was. Sie machte sich auch nicht sonderlich viel aus Regeln, denn wie sagte man, Regeln waren da um gebrochen zu werden. Viel Zeit würde sie wohl sowieso nicht in diesem Laden hier investieren.

Sie selbst trug heute eines dieser neuen, moderneren Kleider, die gerade im Aufschwung waren. Es war in verschiedenen Rot Tönen gehalten, war oben ziemlich eng, Korsett nannte man das Oberteil und hatte einen Reifrock, der aus mehrern Schichten Stoff bestand. Ihre braunen Haare waren ebenfalls modern aufgesteckt. Diese Arbeit hatte ein bekannter Friseur in Paris übernommen, natürlich erst nachdem sie ihn manipuliert hatte.

Sie sah sich um und versuchte die Person zu finden, nach der sie suchte. Sie hatte sie noch nie gesehen, aber sie hatte eine Beschreibung von ihr. Ihre Mutter hatte die gleichen braunen Augen und etwas dunkleres Haar als sie, welches ebenfalls lockig war. Doch im Moment sah sie niemanden, der dieser Beschreibung gleich kam, was sie enttäuschte, sie sich davon aber nicht entmutigen ließ.

Nadia schritt dann zu der Bar, ignorierte die Männer, die ihr hinterher sahen oder was von ihr wollten und bestellte sich irgendetwas zu trinken. Für eine Frau war es eigentlich nicht üblich, dass sie so einen Laden aufsuchte, oder was bestellte, aber sie war ja auch keine gewöhnliche Frau.

Sie bemerkte neben sich einen Mann, der gerade seinen Drink erhalten hatte und irgendetwas über Freiheit sprach. Vielleicht war er ein Soldat der aus dem Krieg zurückgekehrt war, aber vielleicht wollte er auch nur so auf die Freiheit anstoßen. Sie bekam ihr Getränk und schenkte dem Typen hinter der Theke ein charmantes Lächeln, auch wenn es ein falsches Lächeln war. Vielleicht wäre es nicht so schlecht den Typen zu fragen ob er eine gewisse Katherine Pierce kannte, weshalb sie sich wenig später zu ihm gesellte, der gerade ein paar Mädchen fortschickte.

"Bonjour, kann ich mich zu Ihnen setzten?" fragte sie im flüssigen Französisch, wenn gleich sie auch einen Akzent hatte, der ihre Herkunft erraten ließ.

Wieder lies ich meinen Blick durch den Raum gleiten und hoffte das Bellé nun endlich frei war. Doch man lies mich informieren das es länger dauern würde. Wütend darüber zersprang mein Glas zwischen meinen Fingern, sofort versuchte man mich zu beruhigen doch ich schrie den Kellner nur an. Sofort brachte man mir ein neues Glas und schlug mir ein anders Mädchen vor, eine rothaarige die in einer der Nischen stand. Ich sah sie mir an und nickte, ja sie würde für den Anfang auch gehen, ich lies sie mir sofort reservieren und verlangte das man mir sie in ein paar Minuten bringen sollte. Ich strafte meine Kleidung wieder, wie ich diese Kleidung doch mochte, mein dunkelroter Samtfrack, mein weißes Hemd und die schwarze Hose. Wie schnell sich der Kleidungsstil doch änderte, sicherlich gab es in ein paar Monaten wieder etwas neues. Das war eine der guten Dinge, ein Vampir zu sein, man würde alle neue Dinge miterleben.
Gerade brachte mir man ein neues Glas Scotch ebenso eine der teuren Flaschen, hier wusste man sich zu entschuldigen. Eine der Vorzüge in diesem Hause, daher kam ich gerne in solche Häuser. Es gab mehrere von diesen in verschiedenen Städten. Dann vernahm ich die Stimme einer Frau, ich sah auf und lächelte sie freundlich an. Ihr Kleid stand ich ausgezeichnet, doch auch merkte ich das sie ein Vampir war, etwa in meinem Alter und ich deutete auf den Sessel neben mir.
"Wie könnte ich einer so reizenden Dame, dies verwehren. Bitte setzt euch zu mir Madmoisellé. Angel de´Luca ist mein Name und darf ich auch euren erfahren?"

Ich war gut erzogen und erhob mich als sie sich setzte und gab ihr einen Handkuss. Viel von diesem verhalten gegen über einer Dame, hatte ich am englischen sowie französischem Hofe gelernt. Nach dem sie sich gesetzt hatte, nahm ich meinen Drink wieder in die Hand und trank einen Schluck davon.
"Darf ich euch einen Drink spendieren oder vielleicht doch lieber einen der jungen Männern. Aber vielleicht ja doch beides, lasst mich euer Begehr wissen und ich werde alles tun um euch zu helfen Madmoisellé"
Einer solchen wunderschönen Dame musste ich einfach dies anbieten, das verlangte alleine schon meiner Erziehung. Aber auch war ich seiner solchen in einem Hause wie diesem noch nicht begegnet. Den die Frauen mieden zu meist diese Häuser, aber man warf sie auch nicht raus wen sie herein kamen.

Ein schmales Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab als ihr ihr Gegenüber anbot dass sie sich setzten konnte. Wenigstens schien er Manieren zu haben, was man von manch anderen Besuchern hier nicht erwarten konnte. "Mein Name ist Nadia Tchakova" antwortete ich ihm und machte einen kleinen Knicks nachdem er meine Hand geküsst hatte.

Ihr richtiger Nachname war zwar Petrova, aber das brauchte keiner zu wissen, vorallem da Katerina Petrova schon eine wahrhafte Legende war. Zumindest wenn man von ihr gehört hatte. Außerdem war ihr adoptierte Nachname Tchakova, weshalb es nicht einmal eine richtige Lüge war.

Sie setzte sich dann, was sich gar nicht als zu leicht erstattete, da das mit dem Rock etwas kompliziert war, aber schließlich saß sie und es sah gut aus. Nadia schüttelte kurz ihren Kopf und verwies auf den Kellner, der gerade ihren Drink brachte "Merci, aber ich habe schon" sie trank einen kleinen Schluck und legte dann ihren Kopf schief während sie Angel musterte.

"Ich suche eine Person und ich hätte gehofft, dass Sie mir weiterhelfen können. Ihr Name ist Katerina Petrova, auch bekannt als Katherine Pierce" stellte sie dann ihr Anliegen, welches sie schon sooft gestellt hatte. Und jedesmal hoffte sie, dass sie endlich ihr Ziel erreichen würde, doch immer war sie zu spät oder auf der falschen Fährte.

Als sie sich gesetzt hatte und mir dann ihren Namen nannte, lächelte und nickte ich ihr zu.
"Es freut mich Miss Nadia Tchakova"
Gerade als ich ihr etwas anbieten wollte, kam schon der Kellner und brachte ihr etwas und ich prostete ihr zu, ehe ich wieder einen Schluck nahm. Ich sah wie sie mich musterte, lies sie aber gewähren, den ich tat es ihr gleich. Immerhin wollte ich hier wissen wie sie auf mich reagierte. Dann vernahm ich ihr anliegen und überlegte einen Moment, den Namen der Person hatte ich schon mal gehört, aber der Dame war ich persönlich nie begegnet.
"Nun der Name der Dame die ihr sucht, kommt mir bekannt vor. Dennoch bin ich ihr persönlich nie begegnet, es tut mir leid das ich euch in dieser Angelegenheit nicht weiter helfen kann Nadia."

Dann sah ich mich um, den normalerweise wusste einer von hier immer überalles bescheid und nach dieser Person hielt ich gerade ausschau. Ich erblickte den Herren in einer der Nischen, er war wie üblich mit einer der Damen beschäftigt.
"Aber wen ihr Informationen braucht, wendet euch an den Herren im schwarzen Anzug, dort in der Nische. Wen einer weis was in Paris los ist, dann er. Vielleicht hat ja er etwas über die Dame gehört die ihr sucht Nadia"
Ich hoffte das ich ihr zumindest so helfen konnte, den selber wusste ich auch nicht mehr. Doch mir schien es sehr wichtig zu sein das sie diese Frau fand, warum auch immer.

Angel de'Luca war gutaussehend, keine Frage. Man sah selten gutaussehende Leute oder Vampire, was wohl daran lag das die meisten eher unansehnlich oder unhygienisch waren.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen als sie ihre Bitte formulierte...oder eher ihre Frage, denn eine richtige Bitte war es eigentlich gar nicht. Doch leider wurde sie enttäuscht, denn Angel kannte sie nicht. Zumindest nicht vom sehen. Aber wenigstens hatte er schon von ihr gehört.

Sie wandte dann allerdings ihren Blick auf den Mann auf den Angel hinwies und nickte leicht. Vielleicht wusste dieser ja wirklich mehr. "Vielen Dank, ich werde Ihn später aufsuchen"

Sie war sich durchaus bewusst, dass man Frauen nicht wirklich wahrnahm oder respektierte und sie konnte es überhaupt nicht leiden, wenn ein Mann glaubte überheblich sein zu müssen oder wenn er glaubte, dass er über eine Frau stehen würde. Deshalb würde sie ihn später fragen, denn sollte er sie ignorieren wüsste sie sich schon zu helfen. Schließlich war sie ja nun doch schon ein paar Jährchen alt, hatte sogar einen Tageslichtring, was zu 95% keiner hatte, und sie war eine Petrova. Sie ließ sich nicht zuleicht abwimmeln. Hier wollte sie nun keine Tumulte veranstalten, weshalb sie ihre Angelegenheit später klären würde.

Nadia wandte sich dann wieder Angel zu und legte ihren Kopf leicht schief "Verweilen Sie schon länger in Paris?" fragte sie ihn dann interessiert.